THE BLOG

20
Jan

Meine Favoriten der BAU 2019

Fangen wir bei den Bodenbelägen, bzw. Teppichen an: Bei Interface wurde endlich ein Backing ohne Bitumen entwickelt: es nennt sich CircuitBac® und weist eine negative CO2-Bilanz auf. Es besteht aus einem Polymer aus natürlichen Ölen und Harzen, sowie recycelten Kalkstein. Leider noch nicht für die gesamte Kollektion erhältlich, aber ein sehr guter Fortschritt. Object Carpet zeigt indessen Welltex, eine Rückenkonstruktion aus recyceltem Polyestervließ, frei von Bitumen, PVC und Latex, welche für die ganze Kollektion und als Akustikvariante erhältlich ist. Bei Tarkett/Desso gibt es inzwischen ein schönes Spektrum an Produkten mit Cradle to Cradle® -Zertifizierung.

Interface-CircuitBac Foto: Interface                                       Object Carpet-Welltex Foto: Object Carpet                   Tarkett/ Desso Foto: LAKA LAB

Bei den Vinylböden habe ich den Purline Bioboden von Wineo entdeckt. Die Basis bildet hier ecuran, ein Hochleistungsverbundwerkstoff, der zu einem überwiegenden Teil aus Pflanzenölen wie Raps- oder Rizinusöl und natürlich vorkommenden mineralischen Komponenten, wie Kreide hergestellt wird. Auch diese Produktserie ist Cradle to Cradle®-zertifiziert.

Für den Garten sind mir die Bambusdielen von Moso® aufgefallen. Die Firma hat ein sehr gutes Nachhaltigkeitskonzept und die Produkte für den Outdoorbereich sind wirklich schön.

Ein gerade sehr angesagter Baustoff ist Terrazzo. Hier habe ich die Firma Euval gefunden, die sich verpflichtet ein umweltfreundliches Produkt ohne chemische Zusatzstoffe zu schaffen und sogar LEED-zertifiziert ist. Farbmischungen kann man außerdem frei zusammenstellen.

Wineo Messestand     Foto: LAKA LAB                Euval Terrazzo Foto: LAKA LAB                                                      Richter Akustik & Design Foto: LAKA LAB

Mein Favorit auf der Bau war die Firma Richter Akustik & Design (Mitglied des DGNB) mit der Produktserie Light-Beton®. Die schönen Betonoberflächen in ein paar verschiedenen Farbtönen können mikroperforiert und damit akustisch wirksam sein. Die Inhaltsstoffe des MineralVeneer ermöglichen ein reguliertes und gesundes Raumklima durch die diffusionsoffene Oberfläche.

Und zu guter Letzt noch ein Lob für den Messestand der Firma Fural, Hersteller von Metalldecken und ebenso Mitglied beim DGNB: Mit geringen Mitteln, nämlich einer wieder verwendbaren Dachkonstruktion, sowie dem Einsatz ihrer Transportwägen aus der Produktion als  darunter frei platzierte ‚Schaukästen‘ haben sie ein interessantes Ambiente geschaffen und gleichzeitig nachhaltig gehandelt.

Fural Messestand Foto: LAKA LAB

02
Mrz

IHM und Fokus Gesund Bauen

Vom 7.-13. März 2018 findet in München die Internationale Handwerksmesse statt. Der bdia präsentiert sich dort mit einer ‚Planerbox‘, die ich am Donnerstag, den 8. März betreuen werde.

Außerdem hat das BioBau-Portal ein Vortragsforum mit Fokus ‚Gesund Bauen‘ organisiert, bei dem ich am gleichen Tag einen Vortrag über nachhaltige Materialien für die Innenarchitektur halten werde.

Ich freue mich auf Euer zahlreiches Kommen!

IHM München, Messe München Halle B2, Donnerstag 8. März, 11.00 Uhr.

20
Feb

Ambiente 2018 und ‚ethical style‘

Vor ein paar Tagen war ich auf der Ambiente in Frankfurt. Natürlich galt auch diesmal wieder mein Interesse nachhaltigen und schönen Produkten für die Innenarchitektur. Das Etikett ‚Ethical Style‘, welches von der Ambiente für Anbieter nachhaltig produzierter Waren eingeführt wurde, war dabei ein praktischer Wegweiser. Hier also eine kleine Auswahl:

Besonders spannend fand ich Good&Mojo, eine neue Marke von  It’s about Romy aus Amsterdam. Sie haben eine abwechslungsreiche Kollektion, gute einfache Designs und arbeiten mit verschiedenen nachhaltigen und/oder recycelten Materialien wie zB. Kork, Bambus, Holzhackschnitzel oder Papier.

Sehr schön schlicht sind die Wohnaccessoires des Berliner Labels Roomsafari. Die Produkte werden aus lokalen Materialien und ressourcenschonend hergestellt. Ein wichtiger Aspekt ist hier die soziale Komponente, denn roomsafari ist eine Abteilung der VfJ Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.

 

Außerdem habe ich einige Hersteller gefunden, die schöne Wohnaccessoires mit Fair-Trade-Konzept vertreiben und dabei auch natürliche oder recycelte Materialien verwenden.

Pflanztöpfe von Oohh aus Dänemark.

Keramik und Tableware von Kinta aus den Niederlanden.

Körbe von Mifuko aus Finnland.

08
Jan

Termine 2018

Ein neues Jahr beginnt und damit bei vielen eine neue Jahresplanung, daher möchte ich in diesem Beitrag interessante (Messe-) Termine für 2018 in Sachen Nachhaltigkeit vorstellen. Meine chronologische Auswahl für dieses Jahr:

 

GREEN SHOWROOM (für Modeinteressierte parallel zur Fashionweek in Berlin): Edle Designs, hochwertige Qualitäten und Innovation in der Mode auf nachhaltiger Basis.

16.-18. Januar 2018

 

INNATEX – Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien, ist weltweit die einzige internationale Naturtextilmesse, die neben dem klassischen Bekleidungssektor auch zahlreichen weiteren textilen Produktgruppen wie Accessoires und Heimtextil eine Vertriebs- und Kommunikationsplattform bietet.

20. – 22. Januar 2018 im Messecenter Rhein-Main in Hofheim-Wallau

 

INTERNATIONALE HANDWERKSMESSE in München

Dieses Jahr wieder mit dem Vortragsforum FOKUS.GESUND BAUEN, bei dem ich am Donnerstag den 8.3. um 11.30 Uhr einen Vortrag zum Thema nachhaltige Materialien in der Innenarchitektur halten werde.

7. – 13.März 2018

 

AUTARKIA – Green World Tour: Die Messe verfolgt das Ziel, nachhaltige Produkte, Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, um die Entwicklung hin zu einer nachhaltig denken- und handelnden Gesellschaft zu beschleunigen.

Auswahl Messetermine

23. – 24. Februar 2018 – Stuttgart

6. – 7. April 2018 – München

29. – 30. September – Berlin

 

ETHICAL STYLE als Teil der TENDENCE in Frankfurt am Main: Mit dem Label Ethical Style kennzeichnet die Tendence die Stände von verantwortungsbewusst und nachhaltig produzierenden Ausstellern.

30. Juni -3. Juli 2018

 

Viel Spaß!

09
Okt

Hanf, Jute und Kokosfasern in der Dämmung

architect@work

Die kleine aber sehr feine Messe architect@work hat meiner Meinung nach ein sehr interessantes Format.

Eine gute Auswahl an Firmen verschiedenster Bereiche. Alle verfügen über den gleichen Raum und haben daher eigentlich nur ein paar wenige Quadratmeter Platz um ihre Neuigkeiten zu präsentieren.

Im Fokus steht also tatsächlich das Produkt und nicht die Marke oder die Art der Präsentation.

raumPROBE

Am interessantesten fand ich dann allerdings doch den Stand von raumPROBE aus Stuttgart mit dem Thema Architektur.Textil. Hier habe ich spannende, neue  Materialien entdeckt, unter anderem nachhaltige Materialien aus dem Bereich Dämmung, die ich hiermit vorstellen möchte:

KO-Si

Dämmplatten aus Kokosfasern sind von natur aus feuchteresistent, schimmelfrei und werden nicht von Ungeziefer befallen. Um die festen Platten zu formen wird Naturlatex hinzugefügt und die Feuerfestigkeit wird durch die Zugabe von Borsalz erreicht.

KO-SI d.o.o. Kokosfaser

 

Caparol.

Fassaden-Dämmplatten aus Hanf von Eigentlich eine gute Sache, allerdings ist das auf der Website zur Verfügung gestellte Datenblatt recht mager und ein Detail, was gar nicht geht, ist die Schrumpffolie als Verpackungsmaterial.

Caparol – Capatect Hanffaser Dämmplatte

 

Thermo-Natur

Thermischer Dämmstoff aus Hanf und Jute von , wobei letztere aus alten Kakaosäcken gewonnen wird. Interessant an dem Produkt ist außerdem der erzielte Brandschutz durch Soda. Das Produkt wurde mit dem Nature-plus-Siegel ausgezeichnet

Thermo Natur – Thermo-Hanf-Combi-Jute

27
Sep

Hotel zur Amtspforte

Nun ist es endlich soweit: Der Umbau der Gästeetagen im Hotel zur Amtspforte in Stadthagen ist abgeschlossen. Das Konzept war eine Mischung aus koreanisch-japanischem, traditionellen Ambiente mit zeitgenössischem Anspruch an Komfort und Ausstattung. Die Einrichtung der Zimmer ist als Teil der Architektur gedacht. Die einzelnen Möbel verbinden sich zu einer raumformenden, zweiten Hülle. Dabei ist jedes Zimmer individuell gestaltet und die einzelnen Elemente ergeben – verschieden zusammengesetzt – immer neue Raumsituationen.

Die öffentlichen Bereiche der Flure und Treppen sind als Straßen und Plätze gedacht. Große Fotodrucke alter koreanischer Türen und Straßenlaternen mit den typischen asiatischen Türfahnen wurden hier eingesetzt. Tritt man durch die Zimmertür befindet man sich zuerst im dunkler gestalteten Vorflur; als beträte man den Innenhof eines privaten Hauses. Erst dann erreicht man das eigentliche, hellere Zimmer – das Zuhause.

Natürliche Materialien, erdige, warme Farben und sorgfältig ausgewählte Accessoires vervollständigen das Bild. Bei der Lichtplanung wurden wir vom Studio de Schutter unterstützt.

Die Fotos sind von Henning Hattendorf.

14
Feb

Wandfarben

Bei der Innenraumgestaltung ist die Wahl der Wandfarbe eine der entscheidendsten Faktoren. Nicht nur prägt der gewählte Farbton bedeutend den Gesamteindruck eines Raumes, sondern stellt auch den größten Posten auf der Materialliste in Bezug auf die Quadratmeter dar.

Den üblichen Dispersionsfarben waren lange Zeit Weichmacher, Lösungsmittel, Konservierungsstoffe und auf fossilen Rohstoffen basierende Bindemittel zugesetzt. Dies setzte die Verarbeiter gesundheitschädlichen VOC-Werten aus, von der Belastung für die Umwelt bei der Herstellung oder bei der Entsorgung von Farbresten ganz zu schweigen.

Die bekannten herkömmlichen Hersteller, wie zB. Caparol, Brillux und Sto bieten in ihrer Produktpalette inzwischen besonders emisionsarme, lösungsmittel- und weichmacherfreie Farben an. Die entsprechenden Produkte von Caparol und Sto sind mit dem Nature-Plus-Zertifikat ausgezeichnet und die Produktionsstätten entsprechen der DIN 14001 für gutes Umweltmanagement und eine ressourcenschonende Herstellung.

Sehr interessant sind meiner Meinung nach aber mineralische Farben oder Silikatfarben.

Diese zeichnen sich durch langzeitbeständige Farbtöne aus, da die Farbe mit dem Untergrund eine chemische Verbindung eingeht und die Pigmente außerdem UV-beständig sind. Ein weiterer Vorteil ist die Bildung einer diffusionsoffenen Oberfläche, die ein gesundes Raumklima garantiert. Außerdem schützen diese Farben durch ihre alkalischen Eigenschaften vor Schimmelbildung.

Die Firma Keimfarben hat sich auf Silikatfarben, bzw. mineralische Farben und Putze spezialisiert, die ebenfalls von Nature-Plus zertifiziert worden sind.  Weitere, teilweise etwas kleinere Anbieter natürlicher Farben, die nichts desto trotz eine recht große Palette an Kreide-, Lehm-, Kalk-, Silikat- und Kaseinfarben herstellen wären hierbei die sehr interessante Marke  Conlino von Conluto, sowie Kreidezeit, Volvox, Haga, Biofarben und kt.Color. Letztere haben mit der Entwicklung der Farben, die Le Corbusier in seiner Architektur einsetzte, in der Architekturwelt viel von sich reden gemacht.

28
Nov

Oh Tannenbaum!

Aus aktuellem Anlass heute ein Artikel über einen Dekorationsgegenstand, den man alljährlich in fast allen Heimen anfindet: Der Weihnachtsbaum! In letzter Zeit gibt es immer echter anmutende, aus Kunststoff gefertigte Nachahmungen, die außer dem offensichtlichen Vorteilen (nadelt nicht, muss nicht gegossen werden, brennt nicht) auch die Nachhaltigkeitsdebatte ankurbeln: Es werden keine Bäume gefällt und das gute Stück ist viele Jahre wiederverwendbar. Klingt erstmal logisch, aber ist das wirklich so?

Echte Christbäume werden in speziellen Plantagen angebaut, es werden also in der Vorweihnachtszeit Wälder nicht unkontrolliert gefällt. Allerdings ist die Ökobilanz eines Baumes umso schlechter, je schneller er gefällt und anschließend entsorgt wird.

Künstliche Weihnachtsbäume gibt es aus verschiedenen Materialien: aus geschnittener PVC-Folie (die günstige Option),oder aus Polyethylen (PE), welches im Spritzgussverfahren echten Nadeln täuschend ähnlich wird (daher im Internet auch als Premium-Option angepriesen) und eine Mischung aus beiden Verfahren.

Bei der Entsorgung eines solchen Baumes, die natürlich erst nach vielen Jahren anfallen sollte, werden eine Menge Schadstoffe frei. Ein echter Baum gibt bei der Verbrennung nur das CO2 ab, welches er während seines Wachstums aufgenommen hat.

Die meisten Kunstbäume kommen außerdem aus China (insofern kommen noch die langen Transportwege auf die Ökobilanz), werden aber vom TÜV-Süd auf Schadstoffreiheit untersucht.

Die Frage nach der nachhaltigeren Entscheidung scheint immer noch nicht beantwortet. Es gibt glücklicherweise eine ganz interessante Studie von Ellipsos (http://www.ellio.ca), einem kanadischen Instituts für nachhaltige Entwicklung, die die ‚Lebenszyklusanalyse‘, also die komplette Ökobilanz, eines lokal gefällten Baumes aus einer Plantage mit einem in China hergestelltem Kunstbaum untersucht hat. Ausgegangen ist man von einem Zeitraum von 6 Jahren.

Das Fazit: Der natürliche Baum ist nachhaltiger!

Nur wenn man den künstlichen Baum mehr als 20 Jahre behält, dann wäre dies eine umweltfreundlichere Variante.

Am nachhaltigsten wären allerdings Bäume mit einem Biosiegel, wie zB. dem FSC-Zertifikat. Sie kommen aus biologisch bewirtschafteten Wäldern, in denen kein Kunstdünger oder Pestizide eingesetzt werden. Bio-Weihnachtsbäume wurden dem Wald im Zuge der Durchforstung entnommen oder sind auf besonderen Arealen wie Schneisen oder Trassen unter Hochspannungsleitungen gewachsen. Diese Bäume sind manchmal etwas krumm, aber echte Perlen sind ja auch nicht perfekt rund!

22
Nov

Holzböden

Holz ist wahrscheinlich das prägnanteste Material für nachhaltige Architektur. Es wird sowohl in der Konstruktion, als auch als Belagsmaterial verwendet. Bäume nehmen Kohlendioxid auf und speichern diesen beständig als Kohlenstoff.  Ein nachhaltiges Holzprodukt muss aus kontrollierter Forstwirtschaft kommen. Die Angabe eines entsprechenden Zertifikats (FSC: Forest Stewardship Council oder PEFC: Programme for the Endorsement of Forest Certification) sind hierbei verpflichtend. Außerdem gibt es weitere Zertifikate wie zB. Natureplus, welches die Emissionen gesundheits- und umweltschädliche Stoffe untersucht und die Herkunft, sowie die soziale Nachhaltigkeit bewertet oder auch den blauen Engel. Da fast alle auf dem Markt angebotenen Bodenbeläge aus kontrollierter Forstwirtschaft kommen, ist es sinnvoll eben auf diese zusätzlichen Zertifikate zu achten oder sich zumindest über die Nachhaltigkeitspolitik des Herstellers zu informieren.

Holzböden mit einer ausreichenden Nutzholzschicht (mindestens 4mm) können mehrmals abgeschliffen werden und verfügen so über eine sehr lange Lebensdauer.

Je mehr Verarbeitungsprozesse der Bodenbelag allerdings durchlaufen hat, desto mehr Energie wurde dabei verbraucht. Insofern weisen Mehrschichtparkett oder Laminatfußböden eine höhere ‚graue Energie‘ auf als Böden aus Massivholz, welches außerdem bei der Herstellung keine Klebstoffe benötigt. Auch die Art der Verlegung spielt eine wichtige Rolle: So sind schwimmend verlegte Böden leichter rückzubauen und demenstprechend zu entsorgen oder sogar wiederzuverwenden, als flächig verklebte. Hinzu kommt dabei wieder der Verzicht auf den Einsatz von Klebstoffen.

Zuletzt müssen bei der Oberflächenbehandlung Produkte verwendet werden, die einen geringeren bzw. gar keinen organischen Lösemittelanteil enthalten. Es gibt inzwischen spezielle lösemittelfreie Lacke oder Lacke auf Wasserbasis, oder eben natürliche Öle und Wachse.

Es gibt so viele Anbieter nachhaltiger Holzböden, daß eine Produktempfehlung hier den Rahmen sprengen würde. Bedenkt man die Transportwege, sollte man versuchen lokale Hersteller zu finden, gerade im Süden Deutschlands gibt es da einige interessante. Spannend sind auch die Anbieter von Altholzprodukten oder Bambusparkett. Und bei der Frage Massiv oder Mehrschicht gibt es meiner Meinung nach keine endgültige Antwort. Massivparkett ist zwar das ‚Natürlichste‘, allerdings werden bei Mehrschicht die edlen und damit langsam nachwachsenden Holzarten am effizientesten genutzt. Da muss man bei jedem Projekt zwischen den möglichen Alternativen, die dann auch ins Budget passen, abwägen.

18
Okt

Teppich

Teppiche, besonders solche für den Objektbereich, werden hauptsächlich aus synthetischen Fasern gewebt oder getuftet. Seit einiger Zeit gibt es das Garn Econyl der Firma Aquafil, was aus recycelten Fischernetzen und recycelten Garnen (aus alten Teppichen) gewonnen wird. Mit der Verwendung dieses Garn werden nicht nur Rohstoffe in der Herstellung gespart, sondern auch Müll beseitigt. Insofern eine interessante Sache. Econyl  ist wie alle anderen spinndüsengefärbten Garne sehr resistent gegen Flecken und bleicht kaum aus.

Viele bekannte Hersteller, wie zB. Carpet Concept, Interface, Anker, Vorwerk, Object Carpet und Desso verwenden Econyl in einigen ihrer Produkte.

Anker

Anker

Object Carpet

Object Carpet

Teppiche bestehen aber nicht nur aus Garn. Es werden noch das Trägermaterial und das Backing benötigt, ebenso wie ein Klebematerial (meistens Latex) das beide verbindet. Zuletzt spielt auch die Art der Verlegung eine entscheidende Rolle in der Nachhaltigkeitsanalyse eines Teppichs. Und hier findet sich dann auch der Unterschied bei den jeweiligen Firmen:

Carpet Concept bietet neben einem Standard-Textilrücken auch ein schallabsorbierendes Produkt an, dessen Backing zu 100% aus recyceltem Polyester gefertigt wird.

Anker und Vorwerk bieten textile Rückenmaterialien an, die zu 100% aus recycelten PET stammen.

Interface verwendet für das Backing 70-75% recyceltes Material (altes Trägermaterial aus dem Re-Entry-Programm und recycelte Kreide) und geben dem noch ca. 10-15% Bitumen hinzu. Mit den sogenannten Tac-Tiles ermöglichen sie allerdings eine besonders einfache und gleichzeitig nachhaltige Verlegeart.

Etwas ganz neues wurde auf der Domotex in Hannover vorgestellt: Der Majestic der Edelgroup ist zu 100% aus recycelten Material. Sowohl das neu entwickelte und in Italien produzierte Garn (NEWLIFE™), als auch das Backing bestehen zu 100% aus recycelten PET-Flaschen.

Edel Group

Edel Group

Das in meinen Augen Besondere dieses Teppichs liegt aber mehr in der haptischen Qualität, denn Majestic ist ein unheimlich flauschiger Teppich und ist daher definitiv ein tolles Produkt auch für den Privatbereich.

Noch ist Majestic aber nicht in Serienproduktion gegangen.