Die Suche nach dem 100% nachhaltigen Plastikstuhl geht weiter. Dieses Jahr wurde auf der Imm-Cologne der Kuscoa Bi-Chair von Alki vorgestellt. Die geschwungene Sitzschale ist aus Bioplastik (u.a. Mais und Zuckerrohr), was – laut Hersteller – recyclebar und biologisch abbaubar ist, das Untergestell ist aus Eiche aus zertifiziertem Anbau. Insgesamt ein hübscher, dezenter Stuhl. Das ist der bisher erste, mir bekannte, Stuhl aus Bioplastik. Es gab allerdings schon einige Vorschläge für Plastikstühle aus recycelten Materialien, wie zB. den Zartan Chair aus dem Jahre 2009, designt von Starck für Magis, bei dem ein recyceltes, mit Holz- oder Naturfasern verstärktes, Polypropylen verwendet wurde. Eine ähnliche Mischung findet man beim Broom Chair von Emeco, ebenfalls designt von Starck und 2012 vorgestellt, der aus 75% wiederverwertetem Polypropylen und 15% Holzabfällen besteht, die zuletzt mit Glasfasern und Farbe versetzt werden. Emeco hat übrigens auch seinen Designklassiker, den Navy-Chair, in Kollaboration mit CocaCola in einer Neuauflage aus 111 recycelten PET-Flaschen hergestellt. Diese machen 65% des Rohmaterials aus, den Rest bilden auch hier Glasfaser und Farbe, bzw. Lacke.
Da der Plastikstuhl schon längst Designstatus erreicht hat, ist es meiner Meinung nach wichtig nach Alternativen zu suchen, für die keine neuen, fossilen Rohstoffe verwendet wurden. Dabei sind beide Wege – die Verwendung nachwachsender Rohstoffe oder das Recyceln bereits vorhandener, fossiler – vernünftige Lösungen.